Schlaf ein - Angelina
Schlaf ein, Angelina, der Mond scheint aufs Land
Ich bin ja bei dir, und ich halt' deine Hand
Bald werden die Wolken das Mondlicht verweh'n
Damit unsre Feinde das Haus nicht erkennen
Und uns nicht seh'n
Schlaf ein, Angelina, dein Vater ist weit
Die Bäume sind kahl und das Land ist verschneit
Durch glühenden Sand muss dein Vater jetzt geh'n
Schlaf ein, Angelina, du kannst das nicht wissen
Und nicht versteh'n
Es weint eine Mutter im anderen Land
Auch sie hält ihr Kindchen ganz fest an der Hand
Sein Vater bekämpft uns und hält das für Pflicht
Schlaf ein, Angelina, das sind unsre Feinde
Verstehst du das nicht?
Es segnen die Priester Kanonen und Krieg
Bei uns und da drüben, und fleh'n um den Sieg
Die Väter verbluten; verlassen, allein
Schlaf ein, Angelina, du kannst noch nicht fragen:
Warum muss das sein?
Ein Mann schreibt der Liebsten "Auf Wiederseh'n"
Doch Frühling und Sommer und Winter vergeh'n
Das Mädchen pflückt Blumen und schmückt sich zum Tanz
Schlaf ein, Angelina, die Blumen verwelken
Zum Totenkranz
Auch du wirst bald groß sein und liebst deinen Mann
Auch drüben sind Menschen, denk immer daran
Auch drüben gibt's Tränen genauso wie hier
Schlaf ein, Angelina, sag nie, es ist Schicksal
Mach's besser als wir