Augenblick
Was ist mit uns passiert? Du bist mir fremd geworden.
Ich guck Dich an und fuhle, ich bin bei Dir nicht geborgen.
Wir beide wollten reden, jetzt streiten wir uns wieder.
Wenn Du ehrlich bist, wei?t Du, dass ich das nicht verdient hab.
Ich krieg so langsam Angst, dass Du nicht mehr lieben kannst.
Dass Du Gefuhle, die ich habe, nicht erwidern kannst.
Es macht mich krank, wenn Du sagst, dass das nicht stimmt.
Du redest vom gro?en Gluck, doch verhaltst Dich wie ein Kind.
Warum, tust Du mir das an? Woher kommt der Hass in Dir?
Ich wollte nicht erkennen, dass ich meinen Platz verlier’,
der Platz in Deinem Herzen, bis tief in Deine Seele.
Jetzt sitzen Deine Blicke wie ein Strick um meine Kehle.
Du horst mir nicht mehr zu, ich hab keine Bedeutung mehr.
Meine Gedanken fliegen durch den Raum, kreuz und quer.
Du furchtest Dich, es ist ok, wenn Du deswegen fliehst.
Besser Du gehst jetzt, bevor Du meine Tranen siehst.
Es ist ein Augenblick, der Dir das Leben nimmt.
Und es ist ganz egal, ob wir beide dagegen sind.
Denn unser aller Schicksal, wir warten auf den Tag.
Und der Verlust wird kommen, wie der Nagel in den Sarg.
Ich fahr nach Hause jetzt, ich hab sie losgelassen.
War’ ich ein Madchen, wurd’ ich diese beiden Strophen hassen.
Ich komm nicht klar mit ihr, ich komm nicht klar mit mir.
Ich wei? noch, wie ich sie geseh’n hab, in dem Laden hier.
Sie las die Zeitung – und - trank ihren Milchkaffee.
Ich wusste, dass ich jetzt die Mutter meiner Kinder seh’.
Und als sie plotzlich lachte, klang es wie Engelsstimmen.
Es klang so bittersu?, als ob die kleinen Engel sing’n.
Denn es ist Fakt, dass diese Frau etwas Besonderes ist.
Und wenn sie guckt, ist es, als ob man dann die Sonne vergisst.
Dieses Geschenk Gottes,
und man vermisst eine Person erst plotzlich dann, wenn der Moment fort ist.
Wenn man den Anruf kriegt, und sie im Koma liegt.
Es holt Dich runter, wie als wenn man gar kein Koka zieht.
Ich hau ein Loch in die Wand, mit der blanken Faust.
Ich hab Angst, Angst vor der Fahrt ins Krankenhaus.
Ich glaub, Du kannst mich hor’n, ich bin jetzt hier bei Dir.
Wir beide wissen, zwischen uns beiden ist viel passiert.
Wie Du hier liegen musst, und kunstlich beatmet wirst.
Egal was war, heute bleib ich bis Dein Atem stirbt.
Die Mediziner sagen, heute wirst Du von uns gehen.
Ich hor Dein schwaches Herz schlagen, und mir kommen die Tranen.
Ich wollt Dir soviel sagen, ich wollt’s in Ordnung bring’n.
Ich bete, dass Du merkst, wie ernst mir diese Worte sind.
Ich wei?, die Engel werden sich gut um Deine Seele sorgen.
Und auch ein Schmetterling wird kommen, wie an jenem Morgen.
Lass Deine Angste hier, nimm meine Hoffnung mit.
Ich wei?, fur jeden Menschen ist der Tod ein Kompromiss.
Ich wurd’ mein Herz geben.
Ich wurd’ Dich bis in den Himmel tragen,
Dich dort schlafen legen, und den Schmerz nehmen.
Doch das ist Deine Reise, ich kann Dich nicht begleiten.
Gott will, dass ich bei dieser Reise nicht dabei bin.