Der fliegende Holländer
Kein Lüftchen rührt sich, der Himmel klar.
Und die See ist spiegelglatt.
An Bord döst alles vor sich hin.
Und eine alte Geschichte geht mir nicht aus dem Sinn.
Es war einst ein Käpt'n, sein Schiff im schweren Sturm.
Doch er wollte den Kurs nicht ändern, blickte stur und starr nach vorn.
"Lieber fahr ich in die Hölle, bevor ich mich zwingen lass,
Grüß mir den Teufel, Bootsmann," lachte er nur voller Hass.
Und er spuckte in den Wind, und er fluchte über's Meer.
"Ich bin der Herr auf meinem Schiff, 'nen Mächt'gern gib's nicht mehr."
Da brach entzwei das Ruder, hilflos trieb er nun umher.
Und wo er steht, wohin er geht, das wusste er nun nicht mehr.
Dieser Tag ging nie zu Ende, und der Sturm ging nie vorbei.
Und das Ruder blieb gebrochen, keiner hörte seinen Schrei.
Und kein Tod tat ihn erlösen, und kein Schlaf war für ihn da.
Und das Blut in seinen Adern wurde kälter jedes Jahr.
Viele haben ihn gesehen, doch sie hatten große Furcht.
Denn man sagt, es bringe Unheil, zu kreuzen seine Spur.
Meist kam es dann zum Schiffbruch, und Rettung gab's nicht mehr.
So war es für manch einen Reise ohne Wiederkehr.
Den fliegenden Holländer nannten sie ihn überall.
Er suchte einen Weg zu beenden seine Qual.
Und so raubt er viele Schätze, doch kein Gold, kein Edelstein,
Kann erkaufen die Erlösung, und so ging weiter seine Pein.
Oh, du Verfluchter, suche weiter, auch für dich gibt es ein Ziel.
Hab nur Mut, um zu verändern. Setz' nur weiter in dem Spiel,
Und erschrick nicht vor der Liebe, sie kann dir der Hafen sein.
Der dich schützt vor schwerem Wetter, auch vom Fluche dich befrei'n.